Sa, 2. Dezember 2023 - 18:48

17:16-Heimsieg für Kriessern im ersten Final

In Widnau ist der erste Finalkampf der Schweizer Mannschaftsmeisterschaft im Ringen zwischen Titelverteidiger Willisau und dem letztjährigen Finalverlierer Kriessern über die Matte gegangen. Dabei siegten die Ostschweizer nach zehn packenden Einzelduellen mit 17:16 Mannschaftspunkten. Zur Pause hatte Kriessern noch überraschend klar 13:5 geführt. Die St. Galler Rheintaler verzichteten auf den Einsatz ihres Schwingers Jeremy Vollenweider bis 97 kg Freistil.

Fabio Dietsche

Kriesserns Kaderringer Fabio Dietsche (links) gewann seinen Greco-Kampf bis 86 kg Greco gegen Daniel Häfliger mit 10:0 Wertungspunkten, was entscheidend zum knappen Mannschaftssieg der Ostschweizer beitrug. (Archivfoto: wr)

Willisaus Schlussringer, der Altinternationale Jonas Bossert, kämpfte verzweifelt um einen Überlegenheitssieg gegen den aktuellen U23-Kaderringer von Kriessern, David Loher. Doch mehr als 6:0 Wertungspunkte brachte er nicht zustande, womit Kriessern mit 17:16 Mannschaftspunkten als glückbehafteter Sieger des Abends feststand. Vor allem in der ersten Hälfte, aber auch in den ersten Kämpfen nach der Pause haderte Willisau mit den Kampfrichtern, die im Zweifelsfall mehrheitlich für das Heimteam entschieden.

Willisaus schwache erste Hälfte
Fatal für Titelverteidiger Willisau waren die beiden vorzeitigen Niederlagen durch technische Unterlegenheit von 61-kg-Greco-Ringer Marc Kaufmann und 65-kg-Freistilringer Florian Bissig. Die beiden Nachwuchsleute waren ihrer Aufgabe gegen zwei Kriessener Topringer nicht gewachsen und verloren je mit 0:15 Wertungspunkten. Pech beklagte Willisau in der untersten Gewichtsklasse bis 57 kg Freistil und im obersten Gewicht bis 130 kg G: Da entschieden jeweils die Kampfrichter den Ausgang der völlig offenen Kämpfe. Ebenfalls umstritten war der Punktegewinn des Kriesseners Damian Dietsche im Kampf bis 97 kg Freistil gegen Willisaus Internationalen Samuel Scherrer der krass überlegen war, sich aber mit einem 11:1-Punktesieg begnügen musste, was erneut Kriessern bevorteilte.

Kriessern rettete sich über die Distanz
Auch in den ersten zwei Kämpfen nach der Halbzeit blieb das Momentum auf Seiten von Kriessern. Kaderringer Fabio Dietsche gewann gegen Daniel Häfliger mit 10:0 vor allem so klar, weil die Kampfrichter den Luzerner hart anpackten. Anschliessend sah sich Willisaus Kaderringer Michael Portmann für seine Angriffsbemühungen gegen den auf Konter lauernden Fritz Reber mit einem 4:3-Punktesieg schlecht belohnt. So führte Kriessern drei Einzelduelle vor Schluss immer noch 17:7. Nun zündeten beim Meister Mansur Mavlaev, Tobias Portmann und Jonas Bossert den Turbo, während die Rheintaler nur noch versuchten, ihren Vorsprung über die Distanz zu bringen. Dies gelang schliesslich mit der Minimalreserve.

Somit steht Meister Willisau im Heimkampf am nächsten Samstag, 9. Dezember, mit dem Stilartenwechsel in jeder Gewichtsklasse mit dem Rücken zur Wand. "Verlieren verboten" heisst die Devise, soll die Titelserie nach vier Erfolgen nicht abreissen. Bei einem Heimsieg käme es zu einem dritten Finalkampf.

RS Kriessern - RC Willisau Lions 17:16 (13:5)
57 kg F: Sandro Hungerbühler - Timon Zeder 2:1 (2:1)
61 kg G: Dimitar Sandov - Marc Kaufmann 4:0 (15:0 nach 2:00 Minuten)
65 kg F: Dominik Laritz - Florian Bissig 4:0 (15:0 nach 4:19 Minuten)
70 kg G: Fritz Reber - Michael Portmann 1:2 (3:4)
75 kg F: Marc Dietsche - Tobias Portmann 0:2 (0:4)
75 kg G: David Loher - Jonas Bossert 0:3 (0:6)
80 kg F: Tobias Betschart - Mansur Mavlaev 0:4 (0:15 nach 4:29 Minuten)
86 kg G: Fabio Dietsche - Daniel Häfliger 3:0 (10:0)
97 kg F: Damian Dietsche - Samuel Scherrer 1:3 (1:11)
130 kg G: Ramon Betschart - Delian Alishahi 2:1 (3:3)

2. Final (Samstag, 9. Dezember, 19 Uhr, BBZ)
RC Willisau Lions - RS Kriessern


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