Sa, 23. November 2024 - 20:23
Freiamts harter Kampf zum Final gegen Willisau
In den Halbfinal-Rückkämpfen beschränkte sich Willisau zu Hause gegen Einsiedeln auf einen 19:16-Pflichtsieg ohne bestmögliche Aufstellung. Ein Stück weit durch die Hölle ging Freiamt in Kriessern. Trotz einer 14:15-Niederlage stehen die Aargauer dank des 23:13-Erfolges zu Hause im Final gegen den Luzerner Erzrivalen.
Duell zweier diesjähriger Schwinger-Neukranzer auf der Ringermatte: Mit diesem Durchdreher sicherte Ramon Betschart (unten) für Kriessern einen 7:5-Punktesieg gegen Freiamts Christian Zemp. (Foto: wr)
Die Freiämter Ringer bekamen im St. Galler Rheintal die angekratzte Ehre des Titelverteidigers zu spüren. Die Aargauer Ringerhochburg wankte vor allem in der ersten Matchhälfte, fiel aber nicht. Trotz teilweise harter Kampfrichterentscheide gegen Freiamt hielten die Gäste die Begegnung jederzeit offen und sicherten sich schon im drittletzten Mattenduell definitiv die Finalqualifikation.
Am Ende gewann Kriessern 15:14 bei je 5 Einzelsiegen. Im spannenden Ringerschwingerduell bis 97 kg Greco setzte sich Kriesserns Ramon Betschart gegen Christian Zemp mit buchstäblichem Würgen 7:5 durch. Beide Greco-Spezialisten gewannen in dieser Saison ihren ersten Schwingerkranz. Bis 130 kg Freistil verlor das Kampfrichtertrio in der Schlussphase die Übersicht. Freiamt und ihr Russe Magomed Aischkanow protestierten heftig gegen die Viererwertung für Schwinger- und Nationalturnerspezialist Jeremy Vollenweider. Doch die Unparteiischen blieben bei ihrem Urteil, das zu einem 7:4-Schlussstand für Aischkanow führte. Vollenweider hatte mit dem Mut der Verzweiflung den drohenden "Schaden" von 0:3 auf 1:2 Mannschaftspunkte reduziert und brachte die mit 650 Zuschauern überfüllte Mehrzweckhalle vollends zum Toben.
Freiamt steckte diese Benachteilung weg und blieb bis zum Schluss mit aufopferndem Kampf auf Finalkurs. Die Last war mehreren Aargauer Ringern anzumerken, doch schliesslich reichte die Reserve aus dem Hinkampf deutlich.
Beinahe blamiert hätten sich die Willisau Lions, die mit einer dosierten Aufstellung gegen Einsiedeln kein Glanzlicht setzten. Nach acht Einzelduellen führte Einsiedeln noch 16:11. Dann fegten die Gebrüder Michael und Tobias Portmann, beides Nationalkaderringer, ihren Gegner mit jeweils 16:0 von der Matte, womit die Lions das Blatt noch auf 19:16 wendeten.
Der erste Finalkampf im Best-of-three-Modus findet nun am nächsten Samstag, 30. November, im Freiamt (Bachmattenhalle Muri) statt. Trotz des zweifelhaften Auftritts im Halbfinal-Rückkampf bleibt Willisau Favorit auf die Nachfolge von Kriessern als Schweizer Mannschaftsmeister.
Nationalliga A. Halbfinal-Rückkämpfe:
RC Willisau Lions - RR Einsiedeln 19:16 (5:11). Hinkampf: 27:8. - Total: 46:24.
RS Kriessern - RS Freiamt 15:14 (8:6). Hinkampf 13:23. - Total: 28:37.
Final. 1. Kampf (30. November):
RS Freiamt - RC Willisau Lions (Bachmatten Muri, 19 Uhr)
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