Kalenderwoche 39: Interview Reto Nötzli

01. Oktober 2022 - 9:02

Reto Nötzli ist der letzte Schwinger der Woche 2022. Der Schwyzer Eidgenosse trat beim Herbstschwinget in Siebnen von der Schwinger-Bühne ab. Im Inteview gibt er Auskunft.

Reto Nötzli, in Siebnen beendeten sie ihre Laufbahn. Auf was freuen sie sich nun am meisten?
Reto Nötzli: Dass ich fortan mehr Zeit für meine Familie habe. Wir sind ja kürzlich erstmals Eltern geworden. Auf den Schwingplätzen wird man mich deshalb aber weiterhin sehen.

Wie bewerten sie ihren letzten Wettkampf?
Nötzli: Ich bin mit dem Gezeigten sehr zufrieden, die Schwünge funktionierten, wie ich es mir vorstellte. Klar hätte ich auch noch gerne den letzten Gang gewonnen, doch letztlich war Marcel Bieri der Stärkere.

Wie haben sie die Zeit bis zum Schlussgang erlebt?
Nötzli: Es war sehr emotional und deshalb auch schwierig für mich bei all den Zurufen aus dem Publikum mich nochmals auf den letzten Gang zu konzentrieren. Ich kannte fast alle Leute, viele sind wegen mir gekommen. Es ist auch der Moment, wo ich allen danken möchte, die mir über all die Jahre beistanden. In guten wie in schlechten Zeiten.

Bei ihren letzten Schwingfest war das Wetter nass wie damals beim Abschiedsfest ihres Förderes Eugen „Geni“ Hasler. Was für Wetter bevorzugten sie?
Nötzli: Mir machte das Wetter nie etwas aus, aber am liebsten hatte ich es, wenn es schön und heiss war.

Wer gehörte alles zu ihren Lehrmeistern im Sägemehl?
Nötzli: Wie schon erwähn Geni Hasler. Er prägte mich sportlich, wie auch menschlich. Wir unternahmen abseits des Schwingens auch miteinander Velotouren. Er ist ein guter Freund von mir. In den jungen Jahren war es Martin Ulrich, der mir viel auf den Weg gab.

Wie beurteilen sie die zu Ende gehende Saison.
Nötzli: Es war wie so oft in meiner Laufbahn – Hochs und Tiefs wechselten sich ab. Ich stand am Schwyzer in Muotathal und am Innerschweizerischen in Beckenried jeweils im Schlussgang. Am Glarner-Bündner in Netstal wurde ich Zweiter und gewann einen Lebendpreis. Anderseits gab es auch Ziele, die ich noch anvisierte und ich nicht erreichte. Den langersehnten Brünigkranz, der mir in meiner Kranzsammlung fehlt, verpasste ich. Aber auch am Eidgenössischen erhoffte ich mir mehr.

Wenn sie nochmals auf ihre Laufbahn zurückblicken. Welches waren ihre schönsten Momente.
Nötzli: Sicherlich der eidgenössische Kranz 2013 in Burgdorf, wo auch mein jüngerer Bruder Bruno sich unter die Kranzgewinner reihte. Aber auch die beiden Teilverbandfestsiege bleiben mir unvergesslich. 2014 in Cham gewann ich das Fest dank einem Schlussgangerfolg über den aufstrebenden Pirmin Reichmuth. Drei Jahre später am Südwestschweizerischen in Kerzers belegte ich Rang 1b. Und noch etwas weiter zurück liegt der ENST-Sieg 2006 in Interlaken beim Jahrgang 1989.

Schwinger

noetzliretoNötzli Reto, Pfäffikon