Thomas Sempach, was bedeutet Ihnen dieser zweite Sieg am Waadtländischen nach 2010?
Thomas Sempach: Ich verspüre nach dieser harzigen Saison 2021 eine riesige Genugtuung.
Mit welcher Taktik gingen Sie in den Schlussgang gegen den Berner Kollegen Ruedi Roschi?
Sempach: Ich wusste nicht, wie er kommen wird, weil ihm ja ein Gestellter genügt hätte. Aber stellen ist nicht seine Stärke. Diesen Sieg wollte ich auf jeden Fall. Gegen Schluss hätte ich sogar einen Schlungg riskiert.
War dieser Tagessieg ihr klares Ziel, nachdem sich Kilian Wenger kurzfristig abgemeldet hatte?
Sempach: Nein, ich strebte primär meinen fünften Saisonkranz an. Die Gegner vom ersten bis zum vierten Gang waren schwierig. Danach begann ich an den Tagessieg zu glauben.
Trotz dieses Kranzfestsieges zum Ende der Saison sind Sie nur als Ersatz für das Berner Team am Kilchberger Schwinget nominiert.
Sempach: Ja, das ist eine Enttäuschung für mich. Aber der Entscheid geht in Ordnung. Ich habe mein Schwingertraining aus Vorsicht vor Corona erst im Mai wieder aufgenommen. Entsprechend war die Saison zäh. Ich musste dem verspäteten Beginn Tribut zollen.
Ist Pratteln 2022 Ihr nächstes Ziel?
Sempach: Ja, ich hänge nochmals eine Saison an und strebe die Teilnahme am nächsten Eidgenössischen an. Dabei setze ich mich aber nicht unter Druck. Meine berufliche Situation mit einem eigenen Hof und einer Teilzeitanstellung als Maurer kommt mir teilweise in die Quere. In diesem Jahr musste ich beispielsweise der Ernte wegen auf den Schwägalp-Schwinget verzichten.
Anlass
Schwinger
![]() | Sempach Thomas, Heimenschwand |