In den Räumlichkeiten vom Espace Perrier im neuenburgischen Marin-Epagnier steht am ersten März-Wochenende im Zeichen der Schwinger. Bei der Abgeordnetenversammlung (AV) des Eidgenössischen Schwingerverbandes (ESV) wurden wegweisende Entscheide gefällt. Insgesamt 291 Schwingerfreunde, darunter 221 Stimmberechtigte, nahmen am ersten Teil der Versammlung teil. Unter den Teilnehmern waren auch die Schwingerkönige Arnold Ehrensberger, Ernst Schläpfer, Harry Knüsel, Silvio Rüfenacht und Matthias Glarner sowie Unspunnen-Sieger Daniel Bösch auszumachen.
Finanziell abgesichert – hohes Werbevolumen
Die praktisch ausgeglichene Jahresrechnung 2016 nahm auf den Vermögensbestand des ESV einen leichten positiven Einfluss. Der ESV ist dank einem Vermögen von über zwei Millionen Schweizer Franken auf höchst soliden Beinen. Den Bärenanteil an Einnahmen generierte der ESV über das Eidgenössische Schwingfest Estavayer2016.
Rund ein Fünftel (CHF 192'000) stammen zudem aus den Abgaben der Schwinger aus ihren Werbeeinnahmen. Da die Schwinger zehn Prozent dieser an den ESV zu entrichten haben, zeigt sich beinahe zwei Millionen Schweizer Franken Werbegelder an die Schwinger geflossen sind. Für das kommende Jahr erwartet der ESV in diesem Bereich ohne Eidgenössisches Schwingfest einen leichten Rückgang. Trotzdem ist ein leichter Kursgewinn budgetiert.
Zufriedener und wiedergewählter Obmann
In seinem Jahresbericht hob Obmann Paul Vogel, der höchste Funktionär der Schwinger, die positive Entwicklung des Schwingsportes hervor. Es sei aber darauf zu achten, dass die Eigenheiten des Nationalsportes nicht verloren gehen. Erfreulicherweise durfte Vogel darüber berichten, dass der Mitgliederbestand auf 60'026 gestiegen.
Später stand Paul Vogel nochmals im Zentrum, als er wie der Technische Leiter im ESV, Samuel Feller, für eine weitere Amtsperiode von drei Jahren gewählt wurde. Bei der Wahl von Vogel und Feller gab es allerdings einige Gegenstimmen, zum grössten Teil steht man aber hinter dem Führungsduro.
Zusammen mit dem restlichen Zentralvorstand wird das Duo den Schwingsport weiter vorantreiben. 2020 wird es aber definitiv einen neuen Obmann geben, da die Amtszeit von Vogel ausläuft. Der Kandidat steht mit Markus Lauener bereits in den Startlöchern.
Anträge mit und ohne Diskussionsstoff
Mit dem Antrag zur Ausarbeitung eines Sponsorenkonzeptes will der ESV ab 2020 vier Sponsoren für Eidgenössische Anlässe selber suchen. Das ausgearbeitete Konzept soll 2018 vorgestellt werden. Unerwartet stand der Antrag, obschon es nur um die Ausarbeitung ging, auf der Kippe. Nach einigen Wortmeldungen, unter anderem von den OK-Präsidenten der Eidgenössischen Schwingfeste in Estavayer 2016 (Albert Bachmann) und Zug 2019 (Heinz Tännler) wurde der Antrag deutlich mit 67 zu 131 Stimmen abgelehnt.
Der andere Antrag, wonach die Vergabe des Festortes für das Eidgenössische Jubiläumsschwinget 2020 analog von Olympischen Spielen vergeben wird, wurde einstimmig gutgeheissen. Am Sonntagmorgen scheidet nun also pro Wahlgang der Kandidat mit der tiefsten Stimmzahl aus. Zur Austragung bewerben sich Appenzell, Bern, Luzern und Neuenburg.
Sechs neue Ehrenmitglieder
Als emotionaler Höhepunkt der ersten Hälfte der Versammlung wurden vier neue Ehrenmitglieder des Eidgenössischen Schwingerverbandes ernannt. Es sind dies: Eric Haldi (Troinex), Urs Lanz (Lengnau), Hans-Rudolf Zumstein (Selzach), Franz Bellmont (Cham), Ruedi Schläfli (Posieux) und Blaise Decrauzat (Echallens).