
13. November 2013 - 14:48
Christoph Bieri ist aktuell das Thema der Schwingerwoche. Heute blicken wir auf den SCHLUSSGANG-Bericht nach dem Sieg am Nordwestschweizerischen Schwingfest zurück.
Christoph Bieri siegt am Nordwestschweizerischen
Die Rolle des Kronfavoriten fürs Eidgenössische in Burgdorf wechselt fast wöchentlich. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass sich nach Bruno Gisler ein zweiter Nordwestschweizer als grosser Berner Herausforderer empfohlen hat. Am Nordwestschweizerischen in Allschwil brachte Christoph Bieri das Kunststück fertig, die beiden Überflieger der letzten Wochen, Matthias Sempach und Bruno Gisler, zu besiegen. Zum Auftakt hatte Gisler in einem Supergang Sempach nach fünf Minuten gehüftert.
Der 28-jährige Aargauer profitierte von einer für ihn vorteilhaften Einteilung in der ersten Wettkampfhälfte. Die Basis legte Bieri mit dem zäh erkämpften Startsieg gegen den nachgemeldeten Berner Beat Salzmann. Dessen starke Verteidigung durchbrach er mit einem inneren Haken. Bis zur Mittagspause waren dann Michael Matthey und Romeo Freund keine allzu grossen Hürden mehr.
Gunst der Stunde genützt
Einmal alleine an der Ranglistenspitze, vervollständigte Christoph Bieri sein Tagwerk beeindruckend. Die solide Abwehr von Peter Imfeld durchbrach er in der letzten Minute mittels Fussstich.
Darauf befand sich Matthias Sempach aufgrund seines Rückstandes von 1,25 Punkten in Zugzwang. Bieri genügte ein Remis für die Schlussgangqualifikation. Entsprechend griff Sempach zunehmend energischer an. In der Schlussphase rettete sich der Aargauer einmal knapp aus einer brenzligen Situation. Danach riskierte der Brünig-Sieger mit einem Übersprung zu viel. Bieri war darauf gefasst und konterte platt.
Geschickt taktiert
Ebenso zur Offensive gezwungen sah sich Gisler in der Endausmarchung, weil Bieri ein Gestellter zum alleinigen Tagessieg reichte. Doch der Titelverteidiger beschränkte sich nicht auf die Defensive. Statdessen versetzte er dem behutsam angreifenden Gisler mit Konterattacken immer wieder Nadelstiche. Beim elften Zusammengreifen wars dann so weit. Bieri brachte Gisler mit einem Kurz entscheidend in Rücklage. Der Untersiggenthaler griff ins Kreuz und bettete den Weissenstein-Sieger platt.
«Das ist ein spezieller Sieg», betonte Bieri nachher. Kleine Verletzungen hätten ihm in dieser Saison ein ständiges Auf und Ab beschert. «Doch jetzt habe ich gelernt, mit diesen Blessuren zu schwingen.» Kurzentschlossen erklärte er seinen Verzicht auf die Schwägalp. Stattdessen trainiere er mit diesem guten Gefühl nochmals zwei Wochen hart und fahre dann das Pensum für den Saisonhöhepunkt zurück.
Die Schwingerwoche mit Christoph Bieri wird am Donnerstag, 14. November, mit Teil 4 fortgesetzt.
Schwinger
![]() | Bieri Christoph, Untersiggenthal |