
15. August 2013 - 10:11
SVP-Nationalrat Andreas Aebi hat derzeit wohl einen der interessantesten, aber auch anspruchvollsten OK-Jobs der Schweiz. In zwei Teilen gibt er Auskunft über den Stand der Dinge in der Organisation sowie über Erfreuliches und Negatives aus den bisherigen Arbeiten. Heute mit der zweiten Hälfte!
Andreas Aebi, was wünschen Sie sich für das Wochenende vom 30. August bis 1. September 2013?
Andreas Aebi: Spontan gibt es für mich vier Wünsche, aber auch Ziele. Das Wetter können wir nicht beeinflussen, aber wenn es so sein sollte wie in Frauenfeld 2010, würde ich mich bestimmt nicht beklagen. Natürlich wünsche ich mir auch einen positiven Abschluss in finanzieller Hinsicht und einen verletzungsfreien Wettkampf. Zudem möchte ich mit dem Anlass eine Nachhaltigkeit für die Region und den Schwingsport schaffen.
Sie sprechen die Region an. Das Motto lautet «Daheim im Emmental». Was bedeutet das ESAF für das Emmental?
Aebi: Das Emmental hat im ganzen Land eine grosse Bedeutung. Statistiken sagen aus, dass jeder sechste Schweizer Wurzeln im Emmental hat. Alleine die kleine Gemeinde Trub steht bei 50 000 Schweizern als Heimatort im Pass. Das ganze Gebiet freut sich auf den Grossanlass mit nationaler Ausstrahlung.
Das Emmental soll auch im Rahmenprogramm zur Geltung kommen. Wie?
Aebi: Ich habe vorher von Trub gesprochen. Der bekannt Musiktitel «Dr Trueber Bueb» ist im ganzen Gebiet fest verankert. Und er wird auch bei uns im Festakt eine wichtige Rolle spielen. Das Emmental ist eine Marke mit grosser Bedeutung und dies soll nicht nur beim Festakt, sondern am Festwochenende auf dem ganzen Gelände zur Geltung kommen. Tugenden wie Bescheidenheit, Pünktlichkeit oder auch Erdigkeit machen dieses liebliche Gebiet aus. Und das möchten wir in die ganze Schweiz tragen.
Am 1. September wird die Burgdorfer Bevölkerung eingeladen, das Festjahr einzuläuten. Was verfolgt man mit diesem Anlass für Ziele?
Aebi: Mit dem Anlass am 1. September möchten wir vor allem die Vorfreude weiter anheizen. Es soll den Burgdorfern und Emmentalern einen Vorgeschmack geben, welch tolles Fest im 2013 auf sie zukommt. Zusätzlich möchten wir aber auch informieren und sensibilisieren. Der Schwingsport steht im 2013 klar im Zentrum, aber rund um die Arena wird es viele interessante Rahmenveranstaltungen geben.
Wie zum Beispiel die Gabentempelbeiz?
Aebi: Richtig. Diese öffnet bereits 14 Tage vor dem Fest. An jedem Abend wird im Zelt für 600 Personen musikalische Unterhaltung geboten. Das hat es an einem Eidgenössischen Schwingfest zuvor noch nie gegeben. Zudem haben die Einheimischen dann auch die Möglichkeit, die Arena zu bewundern.
Müssen die Arbeiten also bis Mitte August abgeschlossen sein?
Aebi: Ganz abgeschlossen werden sie noch nicht sein. Durch die frühe Eröffnung der Gabentempelbeiz kann man das Festgelände so auch über zwei Wochen wachsen sehen.
Ein wichtiger Bestandteil eines Eidgenössischen ist jeweils auch der Umzug. Dieser geht zumeist ein wenig unter im sportlichen Bereich. Wie sieht der Festumzug am 30. August aus?
Aebi: Es gab Stimmen, die den Umzug in Frage gestellt haben. Da habe ich klar gesagt, dass man sich diese Frage gar nicht stellen solle. Gerade mit diesem Umzug haben wir die Chance, das Emmental zu präsentieren. Es werden nicht nur ein paar, sondern 100 Trachtenfrauen integriert sein. Auch zahlreiche Tiere bereichern den Umzug. Für mich ist der Freitag ein wichtiger Anlass. Ich bin überzeugt, dass schon dann viele Zuschauer unter uns weilen.
Zuschauer, ein gutes Stichwort. Die letzten Anlässe haben gezeigt, dass der Aufmarsch kaum abschätzbar ist. Wie geht man dieses Problem an?
Aebi: Wir müssen für alle Fälle gerüstet sein. Es braucht dafür in der Organisation natürlich viel Flexibilität, aber noch mehr «Know-how». Und das haben wir. Der Aufmarsch ist sicherlich auch abhängig von den Witterungsbedingungen.
Gab es eigentlich aus dem Burgdorfer Umfeld auch schon negative Stimmen?
Aebi: Vereinzelte kritische Stimmen gibt es immer. Diese beruhen jedoch weniger auf einer negativen Einstellung als auf offenen Fragen. Wir legen hohen Wert darauf, die Bevölkerung proaktiv zu informieren und wo möglich Fragen zu beantworten und Bedenken ernst zu nehmen. Und es gibt jene, die sich fragen, ob sich der Aufwand wirklich lohnt. Wir sind der Meinung, ja.
Und Sie persönlich, hatten Sie schon negative Erlebnisse?
Aebi: Ganz und gar nicht. Wie schon gesagt, macht die Arbeit mit dem ganzen Team grossen Spass.
Und positive Erlebnisse?
Aebi: Es war bisher eine schöne, aber auch intensive Zeit. Ich habe sehr viele kompetente und interessante Menschen näher kennengelernt, und auch die Zusammenarbeit mit Partnern, wie dem ESV, ist sehr positiv.
Zum Abschluss: Was darf das Schwingervolk vom ESAF 2013 erwarten?
Aebi: Es kann sich auf ein würdiges Fest freuen. Wir werden alles unternehmen, damit alle mit einem Lächeln zurück aus dem Emmental reisen.
Die Serie "ESAF Fokus" wird am Freitag, 16. August, mit Teil 10 (Video Schwung) fortgesetzt. Mehr Informationen rund um das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2013 gibt es auch im Dossier ESAF auf dem SCHWINGER-App sowie unter www.schlussgang.ch.