
29. August 2012 - 10:59
Manfred Schneider hat im Vorfeld Mut bewiesen, als er auf direkte Kranzerpaarungen in den Jahrgängen 1995 und 1996 verzichtete. Für die Spannung des Festes war dies aber die korrekte Entscheidung. Von Beginn an gab es viele interessante Duelle auf beachtlich hohem technischen Niveau. Die 4200 Zuschauer bedankten des mit ihrem Erscheinen. Dass sich am Schluss doch in den beiden älteren Jahrgängen jeweils ein Kranzschwinger durchsetze, zeigt auf, dass ihre Eichenlaub-Gewinne kein Zufall waren. Philipp Roth (Sieger 1995) ist ein Kraftprotz, der in seiner Art stark Christian Stucki ähnelt. Nicht umsonst bezeichnet er den Seeländer Hünen auch als Vorbild.
Remo Käser und Marco Fankhauser
Bei den 96ern lief von Anfang an alles auf ein Duell zwischen Remo Käser und Marco Fankhauser hinaus. Obwohl der Entlebucher mit der besseren Ausgangslage in den Schlussgang ging, blieb ihm das Nachsehen. Diese beiden Namen muss man sich aber merken, denn spätestens 2016 in Estavayer-le-Lac könnten sie im Geschäft der ganz Grossen durchaus mitmischen. Ähnliches gilt für Cédric Derron. Der Südwestschweizer ist das grösste Romand-Talent seit Michael Nydegger. Auch er ist 2016 mit 20 Jahren in einem guten Schwingeralter, um um den begehrten ESAF-Kranz zu kämpfen.
Wie entwickelt sich Joel Wicki?
Die klarste Entscheidung gab es im Jahrgang 1997. Joel Wicki, heimischer Sennenschwinger aus dem Entlebuch, war seiner Gegnerschaft deutlich überlegen. Sein technisch äusserst hoch stehender Kurz ist eine wahre Augenweide. Nun muss der Sörenberger aber beweisen, dass er auch bei den Aktiven mitschwingen kann. Wenn ihm nächstes Jahr ein Kranzgewinn gelingen sollte, muss er auch nach Burgdorf mitgenommen werden. Für seine weitere Entwicklung wäre dies sehr hilfreich. Es standen mehrere Kandidaten in Hasle im Einsatz, die nächstes Jahr in Burgdorf im Einsatz stehen könnten. Und nach Burgdorf werden es diese Jahrgänge sein, die in der nationalen Spitze mitreden werden.
Lob an die Organistoren
Aus organisatorischer Sicht war der Anlass ein Grosserfolg. Dem Team unter OK-Präsident Christoph Böbner ist es gelungen, ein Fest mit grosser Begeisterung auf die Beine zu stellen. Bedankt wurden Sie mit einer proppenvollen Mehrzweckhalle am Samstagabend beim Super-5-Kampf der Spitzenschwinger sowie trotz dem kalten Wetter sehr besuchten Arena am Sonntag. 4200 Zuschauer bedeuten neuen ENST-Rekord. Diesen haben sich die Organisatoren mehr als verdient. Das Entlebuch hat ein weiteres Mal bewiesen, dass es eine Schwingerhochburg – nicht nur im sportlichen Bereich – ist.
Bis Ende Jahr im SCHLUSSGANG
Mit diesem Bericht schliesst www.schlussgang.ch die Berichterstattung vom ENST 2012 ab. In der Printausgabe der Schwingerzeitung SCHLUSSGANG werden bis Ende Jahr in den Nummern 15 (11. September) bis 19 (18. Dezember) insgesamt noch sieben Seiten zum ENST 2012 erscheinen. Ein Abo vom führenden Schwingermedium lohnt sich auf jeden Fall!